Eltern-Kind-Station
Die Eltern-Kind-Station hat im Fachklinikum Brandenburg eine über 20-jährige Tradition. Wir setzen auf die Behandlung von Kindern gemeinsam mit Ihren Eltern.
Der erste Schritt: die richtige Diagnostik
In der Altersstufe zwischen 0 und 3 Jahren äußern sich psychische Störungen meist in ausgeprägten Regulationsstörungen wie exzessivem Schreien, Schlaf- und Fütterstörungen, aber auch Spielunlust, Freud- und Interessenlosigkeit bis hin zur Apathie, chronische Unruhe oder extremes Trotzverhalten können Hinweise sein. Sind die Kinder dann älter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für andere Auffäligkeiten wie Störungen im Sozialverhalten, was sich in Kindergruppen oder auch zu Hause zeigen kann, Aufmerksamkeitsstörungen, ausgeprägte Ängstlichkeit, z.B. sich von der Mutter zu lösen in Spielkontakten, sprechen nur mit bestimmten Personen und andere Probleme. Autistische Verhaltensauffälligkeiten können sich in jedem Alter zeigen. Bindungsstörungen haben ihren Beginn meist in der frühen Kindheit, werden aber leider oft erst viel später diagnostiziert. Bei diesen Kindern kann es zu schweren Beeinträchtigungen kommen. Auch traumatische Erlebnisse können bei kleinen Kindern zu starken Störungen führen.
Wir gehen davon aus, dass in den meisten Fällen mehrere Faktoren für die Entstehung der Störung verantwortlich sind. Für einen guten Entwicklungsprozess sind die Eltern oder andere enge Bezugspersonen besonders wichtig, weswegen wir ein gemeinsames Behandlungsangebot für Eltern und Kinder anbieten, bei dem die Eltern fester Bestandteil der Therapie sind.
Wir sind davon überzeugt, dass Sie Ihre Kinder lieben und natürlich wollen, dass es ihnen gut geht. Da Sie Ihr Kind besonders gut kennen, denken wir, dass Sie besonders geeignet sind mit uns gemeinsam gute Ideen entwickeln zu können, die Ihrem Kind und Ihnen helfen können. Die Verhaltensweisen von Kindern und die Reaktionen der Eltern gehören oft eng zusammen. Kinder mit Auffälligkeiten können eine große Belastung darstellen und auch Auswirkungen auf andere Familienmitglieder haben, weswegen wir Ihre gesamte Familie nicht aus dem Blick verlieren. Es ist gut, wenn Sie sich in so schwierigen Situationen Hilfe organisieren.
Günstig für den therapeuthischen Prozess ist die vorher abgeschlossene psychologische Diagnostik Ihres Kindes.
Ihr Weg zu uns
Die Empfehlung zu einer Vorstellung bei uns kann durch den Kindergarten, niedergelassene Therapeuten, Kinderärzte, sozialpädiatrische Zentren, die Jugendhilfe oder Sie selbst erfolgen, wenn Sie sich Gedanken machen, ob Ihr Kind eine psychische Störung haben könnte.
Um die Voraussetzung für die Behandlung zu besprechen, werden ambulante Clearinggespräche durchgeführt. In diesen Gesprächen wird ausführlich geklärt, was Sie während der Behandlung erwartet. Gerne können Sie vorher auch die Station besichtigen.
Das Behandlungsalter der Kinder ist auf 12 Jahre begrenzt. Für Jugendliche empfehlen wir die Behandlung auf unserer theapeutischen Jugendstation.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Das Behandlungskonzept sieht eine vierwöchige stationäre Therapie in geschlossener Gruppe im vollstationären Rahmen vor, wobei Sie gemeinsam mit Ihrem Kind oder Kindern aufgenommen werden. Zur Aufnahme können aber auch Kinder mit ihren Großeltern oder Pflege- oder Adoptiveltern kommen, wenn dies die wichtigsten Bezugspersonen sind, bei denen die Kinder leben. Die Therapie auf der Eltern-Kind-Station ist auf Gruppenprozessarbeit ausgerichtet. Es werden mehrere Familien gleichzeitig aufgenommen und behandelt, weil es sich gezeigt hat, dass dies durchaus positive, stützende Effekte hat.
Während des Aufenthalts setzen sich die Familien intensiv mit den familären Themen auseinander und werden dabei von einem multiprofessionellen Team unterstützt und begleitet. Schon kleine Veränderungen im Umgang mit ihren Kindern, z.B. ein Lob an der richtigen Stelle, kann zu großen Entlastungen für die familiäre Situation führen. Unser gesamtes Team ist nach multifamilientherapeuthischen Grundlagen ausgebildet und führt diese fachgerecht in der Familiengruppe mit maximal zehn Familien durch. Wir verwenden den systemischen Ansatz der Multifamilientherapie nach Prof. Michael Scholz und Eia Asen. Das psychotherapeuthische Behandlungskonzept auf der Station wird ergänzt durch ein Angebot an komplementären Therapien, wie z.B. physio-, ergo- und kreativtherapeutische Angebote. Das Team setzt sich aus Erziehern, Heilerziehern, Heilpädagogen, Kinderkrankenschwestern und Krankenschwestern, Ärzten, Psychologen und Therapeuten zusammen. Im Rahmen der therapeuthischen Behandlung steht jedem Kind ein fallführender Therapeut zur Seite, der im Rahmen des multiprofessionellen Teams der Ansprechpartner für Kind und Eltern ist.
In der Klinikschule kann in kleinem Rahmen die jeweilige Situtation eines Kindes betrachtet und genauer beurteilt werden. Über unseren Sozialdienst kann außerdem Kontakt zur Heimatschule und anderen Förderzentren sowie Ämtern aufgenommen werden, um die Situation des Kindes im Alltag zu optimieren.
Ihre Kontaktmöglichkeiten
Der Erstkontakt zu unserer Klinik erfolgt in der Regel über die Institutsambulanz und wird z. B. durch Eltern, ambulant tätige Ärzte und Psychologen, andere Krankenhäuser, Erzieher oder ggf. Kinder und Jugendliche selbst hergestellt.
In einem ambulanten Vorgespräch wird das weitere Vorgehen (Diagnostik, Therapie, Dringlichkeit) miteinander besprochen.
Alle Kontaktdaten unserer Ambulanzen entnehmen Sie bitte dem folgenden Link: