Wirkungsweise
Bei Depressionen stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Vorangestellt ist dabei häufig die Psychotherapie, die als erste Maßnahme zum Einsatz kommt. Falls erforderlich, kann zusätzlich eine Behandlung mit einem Antidepressivum erfolgen.
Im Gegensatz zu klassischen Antidepressiva zeigt Esketamin seine Wirkung oft innerhalb von Stunden. Es kann die quälenden Symptome einer Depression rasch lindern, was es zu einer wertvollen Option für Patienten macht, bei denen andere Therapien nicht erfolgreich waren.
In Studien überzeugte die Esketamin-Behandlung durch eine starke Verbesserung der depressiven Symptomatik, der Lebensqualität sowie durch weniger Nebenwirkungen und Therapieabbrüche.
Anwendung
Esketamin (Spravato) ist als Nasenspray in einer Dosis von 28 mg (14 mg pro Sprühstoß) verfügbar und kann nur von einer Fachärztin oder einem Facharzt für Psychiatrie verordnet werden. Die Anwendung erfolgt ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht.
Vor der Behandlung wird zunächst der Blutdruck gemessen, da Esketamin nicht bei erhöhtem Blutdruck eingesetzt werden darf. Anschließend sprühen die Patient:innen das Medikament unter Beobachtung in die Nase und verbleiben so lange in den Behandlungsräumen, bis der Arzt oder die Ärztin entscheidet, dass sie sicher entlassen werden können. Während der Beobachtungsphase (etwa 40 Minuten nach Anwendung) wird der Blutdruck erneut überprüft.
Dosierung
Esketamin wird über mehrere Wochen hinweg angewendet, wobei die Wirkung häufig bereits nach wenigen Tagen spürbar ist. In den ersten vier Behandlungswochen wird Spravato zweimal pro Woche angewendet. Die Anfangsdosis beträgt 56 mg (vier Sprühstöße). Je nach Bedarf kann die Dosis später auf 56 mg oder 84 mg (acht Sprühstöße) erhöht werden. In den Behandlungswochen fünf bis acht wird das Nasenspray nur noch einmal pro Woche mit einer Dosis von 56 mg oder 84 mg angewendet. Ab der 9. Behandlungswoche kann das Spray entweder alle zwei Wochen oder einmal wöchentlich verabreicht werden - je nachdem, wie die Patient:innen auf die Behandlung ansprechen.
Mögliche Nebenwirkungen
Wie bei vielen Medikamenten können auch bei Esketamin Nebenwirkungen auftreten. In seltenen Fällen kann es zu zeitweisem Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Geschmacksstörung, Übelkeit und Erbrechen sowie Taubheitsgefühlen der Haut kommen. Zudem kann der Blutdruck leicht ansteigen, weshalb vor der Behandlung ein Hypertonus (Bluthochdruck) ausgeschlossen und der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden muss.
„Bei Fragen und Sorgen helfen wir Ihnen jederzeit gerne weiter. Von Anfang an sind wir vertrauensvoll und familiär für Sie da. Lernen Sie uns in einem persönlichen Vorabgespräch kennen und erfahren Sie mehr über unsere Stärke bei der Behandlung Ihrer Depression.“