Anästhesiologie

Bei den ca. 4000 jährlich durchgeführten Operationen in unserem Haus sorgen wir dafür, dass Sie eine suffiziente Schmerzausschaltung erfahren.

Dazu gibt es eine Reihe von verschiedenen Verfahren. Das weitverbreitetste ist sicher die Vollnarkose, bei der der Patient schläft und beatmet wird. Unter dem häufig verwendeten Begriff der Teilnarkose verstehen wir verschiedene Möglichkeiten einer kompletten regionalen Schmerzausschaltung bei der der Patient wach bleibt oder Medikamente erhält, welche einen Schlaf auslösen, um zum Beispiel das lange Liegen auf dem OP – Tisch besser zu tolerieren oder die zum Teil unangenehmen Geräusche durch die Instrumente unserer Operateure nicht wahrnehmen zu müssen.

Bevor aber eine Narkose oder Regionalanästhesie durchgeführt werden kann ist eine umfassende Aufklärung notwendig. Dies erfolgt entweder in unserer Narkosesprechstunde oder wenn dies notwendig ist durch eine Narkosevisite direkt am Patientenbett.

Narkosesprechstunde

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Die Narkosesprechstunde

Bevor wir mit Ihnen über das geplante Narkoseverfahren sprechen, erhalten Sie einen umfangreichen Aufklärungsbogen, welcher auch einen Fragenkatalog enthält, den wir Sie bitten im Vorfeld auszufüllen, wobei wir natürlich bei Unklarheiten unterstützen. Sollten Sie Unterlagen und Befunde zu anderen Erkrankungen haben, bitten wir Sie diese zum Vorbereitungsgespräch mitzubringen, damit wir so viel wie möglich über Ihren Gesundheitszustand wissen um das für Sie am besten geeignete Verfahren festlegen zu können. Meist gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine Narkose. Wir schlagen Ihnen das am besten geeignete Verfahren vor, besprechen mit Ihnen den Ablauf, die Risiken und möglichen Komplikationen. Daneben werden wir mit Ihnen über Alternativen sprechen und legen dann mit Ihnen gemeinsam die Vorgehensweise fest.

Die Vorbereitung

Unabhängig davon welches Narkoseverfahren bei Ihnen zur Anwendung kommt, sind einige Dinge zu beachten:

Nüchternheitsgebot – d.h. wir sagen Ihnen bis wann Sie essen und trinken dürfen, wichtig ist auch, wenn Sie Raucher sind, ein Verzicht auf Zigaretten in dieser Nüchternheitsphase. Dies alles dient nicht dazu Sie zu reglementieren, sondern Ihrer eigenen Sicherheit.

Medikamente – wenn Sie dauerhaft und regelmäßig Medikamente einnehmen, werden wir Ihnen sagen wie Sie am OP-Tag verfahren müssen.

Prämedikation – hier fängt die Narkose eigentlich schon an – wir werden im Vorbereitungsgespräch festlegen, ob und welche Medikamente Sie zur direkten Narkosevorbereitung schon auf Station, ca. 30- 60 Minuten vorher, erhalten. Dabei wird häufig ein lang wirksames starkes Schmerzmittel und mitunter auch ein Beruhigungsmittel verabreicht.

Und dann kann es eigentlich losgehen. Sie dürfen sich in jedem Fall sicher sein, dass Sie sobald Sie im OP eintreffen alles getan wird Sie gut und professionell betreut durch die Operation zu bringen.

Die Allgemeinanästhesie oder Vollnarkose

Bei einer Allgemeinanästhesie werden Ihr Bewusstsein und das Schmerzempfinden durch geeignete Medikamente komplett ausgeschaltet. Deshalb haben Sie in dieser Situation auch keine Schutzreflexe (z.B. Husten) mehr und können nicht mehr selbstständig atmen. Wir werden Ihnen die Atemwege durch geeignete Hilfsmittel (Maske, Larynxmaske oder Tubus) sichern und Sie beatmen. Während der gesamten Zeit überwachen wir Ihre Vitalfunktionen (Kreislauf, Herz und Atmung) über einen Monitor, so können wir auf geringste Abweichungen sofort reagieren.

Am Ende der Operation werden Sie wie aus einem tiefen Schlaf erwachen und vielleicht auch noch etwas müde sein. Deshalb werden wir Sie in unseren Aufwachraum bringen um den Rest der Narkose auszuschlafen. Auch hier werden Sie über einen Monitor kontinuierlich überwacht. Wenn wir dann einen stabilen Kreislauf, eine suffiziente Atmung feststellen, Sie ausreichend schmerzfrei und wach sind, werden Sie von den Schwestern und Pflegern Ihrer Station abgeholt und in Ihr Zimmer gebracht.

Ultraschallgestütze Regionalanästhesie

Unter einer Regionalanästhesie versteht man Narkoseverfahren, die eine vorübergehenden Betäubung einer bestimmten Körperregion durch eine gezielte Applikation eines Lokalanästhetikums ermöglichen. Der betroffene Bereich ist infolgedessen empfindungslos und schmerzfrei. Eine Vollnarkose mit all ihren potenziellen Nebenwirkungen kann so vermieden werden. Während der Operation können Sie Musik hören oder ein leichtes Schlafmedikament (Sedierung) bekommen. Nach der Operation besteht häufig ein niedriger Schmerzmittelbedarf im Vergleich zur Allgemeinanästhesie. Zusätzlich wenden wir regionale Verfahren als einmalige oder kontinuierliche Applikation zur effektive Schmerztherapie an.

In unserer Klinik werden regionalanästhesiologische Verfahren ultraschallgestützt mit Hilfe von modernsten Ultraschallgeräten und Nervenstimulatoren durchgeführt. (Dabei stellt sich der Narkosearzt die Nerven im Ultraschallbild dar und kann die Applikation des Betäubungsmittels gezielt steuern.) Durch ein ultraschallgestütztes Verfahren wird die Patientensicherheit erhöht und Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit und Erbrechen reduziert. Eine Empfindungslosigkeit setzt in der Regel nach 5 bis 10 min ein und hält meist mehrere Stunden an.

An unserer Klinik führen wir routinemäßig die Betäubung folgender Nerven durch:

Plexus cervicalis superficialis (Halsgeflecht)

Die Betäubung des Plexus cervicalis wird für Eingriffe am Hals, z.B. Operationen an der Halsschlagader angewendet. Dadurch wird die Patientensicherheit erhöht und während der Operation u.a. eine zuverlässige Überwachung der Durchblutung des Gehirns erzielt.

Plexus brachialis (Armgeflecht)

Eine Blockade des Plexus brachialis eignet sich für Operationen an der Hand, des Arms oder der Schulter. Sie kann sowohl zur Schmerztherapie als auch als alleiniges Verfahren zur Anästhesie des Arms und der Hand eingesetzt werden. Je nach Punktionshöhe erreicht man eine Empfindungslosigkeit im Bereich der Schulter (interskalenäre Blockade), des Ober- und Unterarmes (Plexus supraclavicularis) oder der Hand (Plexus axillaris).

Plexus lumbalis (Lendengeflecht)

Bei orthopädischen, diabetischen und gefäßchirurgischen Patienten wenden wir regelmäßig eine Blockade des Plexus lumbalis an. Zum Plexus lumbalis gehört am Bein hauptsächlich der Nervus ischiadicus und der Nervus femoralis und werden zur Schmerztherapie oder auch zur Förderung der Durchblutung im Bein betäubt. Dabei werden gezielt einzelne Nerven im Bereich des Oberschenkels ultraschallgestützt blockiert. Als alleiniges Verfahren kann es Operationen am Unterschenkel und am Fuß ermöglichen.

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