Harnsteine/Steintherapie
Harnsteine sind Ablagerungen in der Niere aus Kristallen. Diese entstehen aus Veränderungen der Urinzusammensetzung. Es gibt sowohl steinhemmende als auch steinbildende Substanzen. Unsere Experten sind sehr erfahren in der Diagnostik und der Therapie von Harnsteinen.
Das durchschnittliche Risiko für einen Mitteleuropäer, während seines Lebens einen Harnstein zu bilden, liegt bei 10 %. Mediziner beobachten in den letzten Jahren eine zunehmende Häufigkeit, insbesondere bei jungen Menschen im erwerbstätigen Alter. Bei Harnsteinen handelt es sich um eine echte Volkskrankheit.
Die Hälfte der Betroffenen entwickelt einen zweiten Stein. Aus diesem Grund besteht unser Ziel nicht nur darin, die Steine sicher zu entfernen, wir klären auch die weiteren Ursachen umfassend ab und suchen nach Vermeidungsmöglichkeiten einer erneuten Steinbildung.
Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik
Die Diagnostik von Steinen ist umfassend. Unter anderem gehört dazu das konventionelle Röntgen der Nierenwege. Außerdem können wir eine Ausscheidungsurografie mit Kontrastmittel vornehmen. Dabei spritzen wir Ihnen eine Substanz, die die bildliche Darstellung verbessert (Kontrastmittel). Diese ist wasserlöslich, die Röntgenaufnahmen fertigen wir an, sobald sie den Harntrakt und die Niere erreicht hat. Insbesondere bei Patienten mit Koliken kommt eine Computertomografie (CT: computergestützte Röntgenuntersuchung) zum Einsatz, entweder unter Verwendung eines Kontrastmittels oder nativ, das heißt ohne.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Je nach Situation kann es erforderlich sein, dass wir bei Patienten mit einem Nierenstau, medikamentös nicht beherrschbaren Schmerzen oder Fieber eine innere Katheter-Anlage einsetzen. Hierbei verwenden wir entweder einen DJ-Katheter (sehr dünnes Plastikröhrchen mit Einrollenden) oder eine Ureterschiene (sehr dünnes Plastikröhrchen mit Einrollenden und kleinen Löchern) und führen eine Analgosedation (Kombination aus Schmerz- und Beruhigungsmittel) durch.
In bestimmten Fällen entlasten wir die Niere durch ein kleines Röhrchen von der Haut aus (Nierenfistel, Nephrostomie).
Steine aus der Niere entfernen wir allgemein mit der berührungsfreien Stoßwellenbehandlung (ESWL). Harnleitersteine, die deutlich an Häufigkeit zunehmen, sowie schwer erreichbare Nierensteinreste, die noch nach einer ESWL-Behandlung vorhanden sind, entfernen wir im Rahmen einer Harnleiterspiegelung (Ureterorenoskopie) mithilfe eines sehr feinen starren oder flexiblen Sichtinstruments.
Bei einer Ureterorenoskopie können unsere Spezialisten die Steine im Harnleiter und in der Niere mittels Ultraschall, Laser oder mechanisch mit Lithoclast (spezielles medizinisches Instrument) auch zerkleinern und entfernen.
Größere Steine der Niere zerkleinern und entfernen wir mit den gleichen Instrumenten über ein kleines Endoskop durch die Haut (perkutane Nephrolitholapaxie (PCNL) und Mini-PCNL). Bei diesem Eingriff ist unser Patient narkotisiert.
In seltenen Fällen nehmen unsere Operateure, sofern die Steine sehr ausgedehnt sind oder gleichzeitig eine Nierenbeckenabgangsenge als Ursache vorliegt, auch einen offenen Eingriff vor. Die Abflussstörung der Niere wird dabei gleich mitbeseitigt.
Abschließend werden die von uns geborgenen Steine nach verlässlichen Methoden analysiert.
Sind die Steine analysiert und haben wir mögliche Veränderungen in der Blut- und Urinzusammensetzung unseres Patienten ermittelt, ist die Grundlage geschaffen, um eine erneute Steinbildung zu vermeiden (Rezidivvermeidung).
Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge
Auch am Tag Ihrer Entlassung führen wir mit Ihnen ein ausführliches Gespräch. Wir geben Ihnen alle wichtigen medizinischen Hinweise mit auf den Weg, die Sie weiterhin beachten sollten, um rasch vollständig zu genesen. Zudem erhalten sie von uns einen Brief für Ihren weiterbehandelnden Arzt, in dem unsere Empfehlungen sowie Ihre Entlassungsmedikation schriftlich festgehalten sind.
Ist für Sie eine spezielle Nachsorge erforderlich, besprechen wir diese individuell mit Ihnen.