MRT-gesteuerte Fusionsbiopsie der Prostata
Die Urologie und Radiologie in der Asklepios Stadtklinik bieten Patienten, bei denen der Verdacht auf Prostatakrebs besteht, die sogenannte Fusionsbiopsie an. Diese Methode kombiniert die Magnetresonanztomographie (MRT) mit einer ultraschallgesteuerten Biopsie, um Gewebeproben gezielt und präzise zu entnehmen.
Das Prostatakarzinom ist eine der häufigsten Tumorerkrankung bei Männern. Ungefähr 65.000 Männer erkranken jährlich in Deutschland.
Da der Tumor im frühen Stadium oft keine Symptome verursacht, wird er in der Regel während urologischer Vorsorgeuntersuchungen entdeckt. Ein auffälliger PSA-Wert, also eine Erhöhung des Prostataspezifischen Antigens, der im Blut gemessen wird, kann ein erstes Warnsignal sein. Ist dieser Wert auffällig, kann der Urologe unter Umständen schon durch das Abtasten der Prostata eine Veränderung feststellen. Bei Verdacht auf einen Tumor ist eine Biopsie (Gewebeentnahme) bisher die einzige Methode gewesen, um die Diagnose zu bestätigen. Die MRT-gestützte Fusionsbiopsie ist nun eine Technologie, die eine deutlich präzisere Diagnose des Prostatakarzinoms ermöglicht und in vielen Fällen die Anzahl unnötiger Biopsien reduzieren kann.
Was ist eine Fusionsbiopsie?
Bei einer Fusionsbiopsie nutzen unsere Experten nicht nur den Ultraschall, sondern auch ein MRT, welches wesentlich präzisere Bilder liefert. Zunächst werden hochauflösende Bilder durch eine speziell auf die Prostata ausgerichtete Magnetresonanztomographie (MRT) erstellt. Unsere erfahrenen Radiologen können so krebsverdächtige Bereiche erkennen. Durch ein sogenanntes „Koordinatensystem“ der Prostata kann der Urologe eventuell kanzeröse Bereiche millimetergenau eingrenzen. Im nächsten Schritt wird ein Score mit der Wahrscheinlichkeit eines Karzinoms für einen bestimmten Bereich erstellt. Die Daten der Befunde extrahiert eine Software und übermittelt sie direkt an die Urologie, wo unmittelbar die sonographische Diagnostik durchgeführt und mit den MRT-Bildern übereinandergelegt, also fusioniert, werden.
Der Vorteil ist eine 40 Prozent höhere Detektionsrate im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren.
Deutet die Bildgebung auf ein Prostatakarzinom hin, so wird mit Hilfe eines Koordinatensystem die betroffenen Areale genau lokalisiert und mit einer Hohlnadel Gewebeproben aus der Prostata gestanzt. Zusätzlich werden Zufallsbiopsien entnommen. Innerhalb weniger Tage erhalten wir aus dem Labor einen Befund.
Bestätigt die Fusionsbiopsie ein Karzinom, wie geht es weiter?
Alle Prostatakarzinome sind zwar bösartig, aber nicht in gleichem Maße aggressiv. In einem interdisziplinären Tumorboard, gemeinsam mit Onkologen, Strahlentherapeuten, Pathologen und Urologen, wird die bestmögliche Therapie besprochen.
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Dr. med. Dimitrios Skambas, FEBU
Ärztlicher Direktor
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