Schulterchirurgie
Modernste Geräte und Teleskopsysteme für einen schonenden Gelenkeingriff
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Die hohe Beweglichkeit wird durch eine kleine Gelenkpfanne und eine weite Gelenkkapsel gewährleistet und ist die Voraussetzung für eine hohe Lebensqualität und Selbstständigkeit.
Die Stabilität erhält dieses lockere Gelenk durch ein komplexes System von Muskeln, Kapsel, Bändern sowie spezifische Weichteilstrukturen wie eine Gelenklippe und eine im Gelenk verlaufende Sehne. Dadurch wird das Gelenk jedoch auch besonders verletzungsanfällig. Überlastungen sowie Unfälle können zu Schäden an Muskeln, Sehnen, Bändern, Knorpel und Knochen führen, was das labile Gleichgewicht der Schulter empfindlich stört.
Durch die moderne Schulterchirurgie können heute viele Verletzungen an der Schulter minimalinvasiv und arthroskopisch behandelt werden. Große Schnitte sind trotz der Komplexität der Eingriffe meist nicht mehr notwendig. Hierfür stehen in unserer Klinik die modernsten Geräte, Techniken und Teleskopsysteme in HD-Auflösung mit einem 1080p-System zur Verfügung.
Die anatomischen Strukturen werden dadurch in einer hervorragenden Bildqualität anatomisch korrekt und naturgetreu dargestellt. Durch eine Optimierung der Nachbehandlung, die je nach Eingriff auch eine zügige Mobilisation auf Motorbewegungsstühlen einschließt, kann die Regeneration zusätzlich beschleunigt und das Ergebnis verbessert werden.
Allgemeine Informationen
Narkose bei Eingriffen an der Schulter
Für einen schulterchirurgischen Eingriff ist in der Regel eine Vollnarkose zur Betäubung notwendig. Welche Art der Vollnarkose im Einzelfall die verträglichste ist, sollte individuell nach entsprechender Untersuchung des Patienten durch den Narkosearzt entschieden werden. Häufig erfolgt neben der Vollnarkose eine lokale Betäubung eines Nervengeflechts (Halsplexus), das die Schulter versorgt.
Durch diese zusätzliche Betäubung benötigt der Anästhesist weniger Medikamente für die Vollnarkose. Somit ist die Narkose für den Patienten besser verträglich. In einigen Fällen ist der Eingriff sogar allein über diese sog. Plexusanästhesie möglich, so dass eine Sedierung des Patienten ausreicht.
Ablauf der vorstationären und stationären Betreuung
Nach einer vorstationären Vorstellung, bei der der Eingriff ausführlich erklärt, der Patient den Narkoseärzten vorgestellt wird, die Blutentnahme sowie ggf. weitere Untersuchungen (EKG, Rö. Untersuchung) erfolgen, werden die Patienten am OP-Tag morgens nüchtern auf die Station aufgenommen. Vor der Operation finden letzte Kontrollen statt. Wünsche, notwendige Resterläuterungen werden besprochen. Nach der Operation finden Mobilisation und Betreuung durch die Pflege in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Physiotherapie statt; engmaschige ärztliche Kontrolle und Betreuung ist zu jeder Zeit gewährleistet.
Je nach Eingriff wird bei uns auch eine stationäre Anschlussheilbehandlung beantragt, die sechs Wochen nach der Operation beginnt. Die durchschnittliche stationäre Verweildauer beträgt zwei Tage. Nach Entlassung erfolgt die weitere Betreuung durch die niedergelassenen Kollegen. Im Folgenden stellen wir typische Krankheitsbilder vor, die bei uns mit modernsten Methoden behandelt werden.
Übersicht über das Leistungsangebot in der Schulterchirurgie
Behandlung des Impingementsyndroms
Zwei Impingement-Typen klemmen das Schultergelenk ein
Das Impingement-Syndrom (Engpasssyndrom) beschreibt eine schmerzhafte Einklemmung von Sehnen oder Weichteilen unter dem Schulterdach. Die Ursachen wie Knochensporne (Bild) und Schleimbeutelentzündungen sind vielfältig und führen durch die vermehrte Reibung zu degenerativen Veränderungen und einer schmerzhaften Einschränkung der Beweglichkeit.
Diagnostik: Einschränkung von Überkopfbewegungen
Besonders häufig entwickeln bestimmte Berufsgruppen wie Handwerker und Maler, die viel über Kopf arbeiten, aber auch „Überkopfsportler“ wie Tennis- oder Volleyball-Spieler ein Impingement-Syndrom. Bei der Untersuchung zeigt sich neben spezifischen Belastungstests typischerweise eine schmerzhafte Anhebung des Armes zwischen 60° und 120°. Weitere Untersuchungstechniken wie Ultraschall, Röntgen und Kernspintomographie zeigen das Ausmaß der Einklemmung unter dem Schulterdach.
Konservative Therapie: je früher desto besser
Die konservative Therapie ist immer der erste Schritt. Sie folgt dabei einem multimodalen Konzept, wobei am Anfang Schonung, eine Schmerztherapie und abschwellende Maßnahmen im Vordergrund stehen. Danach folgen physiotherapeutische Übungsbehandlungen zur Zentrierung der Schulter.
Operative Therapie: bei erfolgloser konservativer Therapie
Eine Operation erfolgt, wenn die beschriebenen konservativen Therapiemaßnahmen über mehr als 3-6 Monate nicht zu einer Besserung der Beschwerden führen. Folgende Maßnahmen können dabei meist arthroskopisch unter Einsatz eines Teleskopsystems und kleinsten Miniinzisionen zum Einsatz kommen:
- Subakromiale Dekompression: dabei wird die vordere und äußere Unterfläche des Akromions (Schulterdach) geglättet und einklemmende Anteile des sog. akromiohumeralen Bandes schonend abgelöst.
- Bursektomie: da der Schleimbeutel, die sog. Bursa meist entzündlich verändert ist, wird das Gewebe sparsam entfernt.
- Coplaning: hier werden Knochenanbauten des Schulterdaches und des äußeren Schlüsselbeinendes abgetragen, wobei das Gelenk selbst erhalten bleibt.
- Rotatorenmanschettennaht: im Falle eines zusätzlichen Sehnenschadens sollte eine Sehnennaht v.a. bei jüngeren Patienten mit höherem funktionellem Anspruch durchgeführt werden.
Nachbehandlung: aufwendig aber lohnend
In den meisten Fällen beginnt die Nachbehandlung mit abschwellenden Maßnahmen zunächst passiv, wobei ein Motorbewegungsstuhl neben Physiotherapie und speziellen Orthesen zum Einsatz kommen. Im weiteren Verlauf stehen dann Beübungen mit Zentrierung des Schultergelenks im Vordergrund. Die Nachbehandlung erfolgt durch die niedergelassenen Kollegen. Insgesamt ist die arthroskopische Behandlung des Impingement-Syndroms ein risikoarmer Eingriff, der in Kombination mit einer adäquaten Nachbehandlung die Beschwerden des Patienten reduziert und das Risiko eines folgenden Sehnenrisses reduziert.
Behandlung von Sehnenrissen (Rotatorenmanschette)
Die Sehnen, die das Schultergelenk umgeben (sog. Rotatorenmanschette) und den Oberarmkopf in der Gelenkpfanne fixieren, werden im Laufe des Lebens stark beansprucht, so dass mit der Zeit ein Verschleiß und Risse auftreten können.
Frühzeitige Diagnose entscheidend:
Eine gerissene Sehne an der Schulter heilt nicht von selbst – im Gegenteil – der Riss wird mit der Zeit immer größer. Die Sehne zieht sich in der Folge immer weiter zurück, was mit einem Abbau und einer zunehmenden Verfettung der nicht mehr benützten Muskulatur einhergeht. Entsprechend gewährleistet nur die frühzeitige Diagnose einen optimalen Behandlungserfolg. Die Diagnostik erfolgt mittels:
- Patientenbefragung und Belastungstests des betroffenen Armes
- Röntgen
- Ultraschall
- Kernspintomographie
Konservative Therapie ist relativ selten
Eine gerissene Sehne heilt nicht von selbst zusammen. Es muss entschieden werden, ob der Patient mit der gerissenen Sehne leben kann und auch langfristig mit einem entsprechenden Funktionsdefizit zurechtkommt. Durch gezielte physiotherapeutische Maßnahmen werden andere noch intakte Schultermuskeln gekräftigt, die das funktionelle Defizit teilweise kompensieren können.
Operative Therapie: je früher, desto besser
Besteht die Indikation zu einer Naht der Rotatorenmanschette, sollte der Eingriff zeitnahe erfolgen, bevor es zu einer Sehnenretraktion, einer Muskelatrophie oder Muskelverfettung kommt, was das Ergebnis ungünstig beeinflusst. Die moderne Schulterchirurgie bietet heute die Möglichkeit, Sehnenrisse arthroskopisch oder über Miniinzisionen zu nähen, die früher nur offen behandelt werden konnten. Durch die geringere Einblutung und Vernarbung im Gelenk ist die Regeneration und Wiederherstellung der vollen Funktion schneller als früher möglich.
Nachbehandlung:
Die Schulter wird zunächst in einer Orthese ruhiggestellt, damit die Sehne wieder an den Knochen anheilen kann. Anschließend erfolgt eine frühzeitige Beübung mittels Krankengymnastik und einer passiven Bewegungsschiene. Danach erfolgt ein gezielter Muskelaufbau. Schulterbelastende Sportarten sollten allerdings für ein sicheres Anheilen der Rotatorenmanschette für ca. 6-9 Monate nach der Operation gemieden werden.
Behandlung von Knorpelschäden
Die Ursachen von Knorpelschäden sind vielfältig. Meist entstehen sie durch Unfälle oder durch Verschleiß. Dieser schreitet besonders schnell voran, wenn sich die Reibungskräfte im Gelenk durch zusätzliche Schäden wie Sehnenrisse erhöhen. Viele knorpelregenerative Maßnahmen wie z.B. eine Mikrofrakturierung (siehe Bild), die im Leistungsangebot "regenerative Knorpel- und Gelenkchirurgie" erwähnt werden, sind auch an der Schulter im Rahmen arthroskopischer Verfahren einsetzbar.
Behandlung von Bizepssehnenreizungen und SLAP-Läsionen
Die lange Bizepssehne entspringt im Komplex mit der Gelenklippe vom oberen Pfannenrand und verläuft im Gelenk erst durch eine Knochenrinne, bis sie sich mit der kurzen Bizepessehne am Oberarm zum Muskel vereinigt. Durch chronische Überlastungen können am Ursprung Einrisse (sog. SLAP-Läsion) und im Verlauf Entzündungen der Sehne (siehe Bild) auftreten.
Diagnostik: ausstrahlende Beschwerden
Die Patienten geben typischerweise Beschwerden im vorderen Bereich der Schulter an, die bis in der Oberarm ausstrahlen. Ein Einklemmungsgefühl oder Schnappen ist dagegen selten. Anamnestisch entstehen die Reizungen der Sehne häufig durch Überbeanspruchung des Bizepsmuskels, durch Zugverletzungen wie beim Wasserski, beim Reckturnen oder durch Ausholbewegungen Überkopf wie bei Handball- oder Tennisspiel.
Therapie: Fixierung oder Ablösung
Wenn konservative Therapiemaßnahmen wie Schonung und abschwellende Maßnahmen erfolglos bleiben, sind folgende operative Maßnahmen arthroskopisch möglich:
- Refixation der Sehne mit Fadenankern am Pfannenrand, wenn die Sehne am Ursprung abgerissen ist
- Tenodese der Sehne (Fixierung der Sehne in der Knochenrinne mit Fadenankern)
- Tenotomie der Sehne (Ablösung der Sehne, die dann am Oberarm mit den anderen Sehnen verklebt)
Nachbehandlung:
Die Nachbehandlung erfolgt in der Regel mit einer Armtrageschlinge, die nach kurzer Zeit abtrainiert wird. Physiotherapeutische Maßnahmen werden unterstützend durchgeführt. Die Nachbehandlung übernimmt der niedergelassene Kollege. Das Heben schwerer Lasten sollte für 6 Wochen unterlassen bleiben.
Behandlung der Kalkschulter
Für Patienten mit einer Kalkschulter kann der Alltag zur Qual werden. Die Betroffenen haben oft einen langen Leidensweg hinter sich – von gelegentlichen Schmerzen bei einzelnen Bewegungen über schlaflose Nächte bis hin zu heftigen Schmerzattacken. Dabei kommt es vor allem bei Frauen im mittleren Lebensalter aus verschiedenen Gründen zu einer Kalkansammlung in und auf den Schultersehnen.
Diagnostik: Ultraschall und Röntgen meist ausreichend
Die Diagnose lässt sich mit dem Ultraschall- und Röntgengerät stellen. Anhand der sog. Quadrantenmethode lässt sich das Kalkdepot auch genau lokalisieren. Je nach Konsistenz des Kalkdepots kommen verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz.
Therapie: abhängig von der Konsistenz des Kalkdepots
In der konservativen Therapie kommt neben der abschwellenden Therapie die Stoßwellenbehandlung zum Einsatz. Dabei werden akustische Wellen mit hohem Druck in das Gewebe geschickt. Diese zertrümmern die Kalkablagerungen, was bei 60% aller Patienten erfolgreich ist. Oft löst sich der Kalk auch alleine auf. Wenn die Beschwerden trotz der konservativen Maßnahmen persistieren, ist eine Operation sinnvoll. Der Kalk kann dabei arthroskopisch mit einer kleinen Nadel und mit Instrumenten aus der Sehne entfernt werden (Bild).
Nachbehandlung:
Nach der Operation merkt der Patient bereits unmittelbar danach eine deutliche Beschwerdelinderung. Der Defekt schließt sich nach kurzer Zeit, so dass durch physiotherapeutische Maßnahmen und gezieltes Muskelaufbautraining wieder eine normale Schulterfunktion hergestellt werden kann.
Behandlung des Schultereckgelenkverschleißes
Das Schultereckgelenk verbindet das Schlüsselbein mit dem Schulterdach und wird vor allem bei Überkopfbelastungen und axialer Kompression wie beim Bankdrücken oder beim Liegestütz beansprucht. Im Gelenk befindet sich ein Faserknorpelinterponat, das Zug-, Druck- und Scherkräfte abfängt und auf beide Gelenkpartner verteilt. Mit zunehmendem Alter kann sich der Gelenkknorpel abnützen, was zu einem Aufbrauch des Gelenkspaltes und Knochenanbauten, der sog. Schultereckegelenksarthrose (Bild) führt.
Diagnostik: Einschränkung von Überkopfbewegungen
Der Patient klagt über einen lokalen Druckschmerz, der sich sehr genau lokalisieren lässt. Überkopfbewegungen mit Anhebung des Armes über 120° sind besonders schmerzhaft. Bei zusätzlichen Schäden der Rotatorenmanschette treten zusätzliche Symptome mit eingeschränkter Schulterkraft auf. Der aufgebrauchte Gelenkspalt lässt sich im Ultraschall, im Röntgen und in der Kernspintomographie sehr gut darstellen.
Therapie: Wiederherstellung des Gelenkspaltes
Neben Schonung sowie abschwellenden Maßnahmen in Form von Salben und Tabletten ist auch eine Infiltrationsbehandlung des Schultereckgelenks möglich. Führen diese Maßnahmen nur zu einer vorübergehenden Besserung der Beschwerden, lassen sich mit speziellen Fräsen die Knochenvorsprünge entfernen und das Gewebe so anfrischen, dass wieder der ursprüngliche Gelenkspalt entsteht, die Gelenkflächen nicht mehr schmerzhaft aneinander reiben und sich aus dem Stammzellclot ein neues Ersatzknorpelgewebe bildet. Der Eingriff lässt sich in der Regel komplett arthroskopisch mit kleinsten Inzisionen durchführen.
Nachbehandlung:
Der entscheidende Faktor in der Nachbehandlung ist die konsequente Vermeidung von Überkopfbewegungen über einen Zeitraum von 6-12 Wochen. Dies gewährleistet die Bildung eines druckfesten Faserknorpelinterponates. In Kombination mit einem gezielten Nachbehandlungsprogramm lassen sich dadurch die Beschwerden meist komplett beseitigen.
Behandlung der Schultereckgelenksprengung
Die Schultereckgelenksprengung entsteht meist bei einem Unfall, der mit einem Anpralltrauma der betroffenen Schulter verbunden ist. Dabei kommt es je nach Schwere der Verletzung zu einer Zerreißung der Kapselbandstrukturen und ggf. zusätzlich zur Ruptur von Bändern, die das Schlüsselbein stabilisieren.
Diagnostik: oft als Blickdiagnose bereits sichtbar
Die Fehlstellung der Gelenkpartner ist dabei oft schon durch die veränderten Hautkonturen sichtbar, da sich das Schlüsselbeinende nach oben bewegt (Bild). Die weitere Abklärung erfolgt durch Röntgenaufnahmen in 3 Ebenen sowie Aufnahmen unter Zugbelastung im Seitenvergleich, um das Ausmaß der Instabilität festzustellen.
Therapie: verschiedene Techniken
Die Behandlung erfolgt je nach Ausmaß der Verletzung und der Beschwerden konservativ oder operativ. In diesem Fall wird das Schlüsselbein durch spezielle Nahtsysteme minimalinvasiv wieder in seine ursprüngliche Position gezogen, so dass die Bandstrukturen heilen können. Alternativ lässt sich die Stabilisierung auch mit einer Hakenplatte, die auf dem Schlüsselbein befestigt und unter das Schulterdach geschoben wird, durchführen. Bereits länger zurückliegende Verletzungen heilen dagegen meist schlecht, so dass ggf. eine Sehne vom Oberschenkel zusätzlich zur Naht eingeflochten werden muss.
Nachbehandlung: ohne Überkopfbewegungen
Nach der Operation sind Überkopfbewegungen über 90° zunächst streng zu vermeiden. Eine implantierte Hakenplatte wird i.d.R. nach 3-6 Monaten wieder entfernt, andere Implantate können belassen bleiben. Nach einer zusätzlichen physiotherapeutischen Behandlung ist die Rückkehr in den normalen Alltag und zu den gewohnten Sportarten meist wieder möglich.
Behandlung der Schulterinstabilität
Die Schulterinstabilität kann angeboren sein oder auch erst im Laufe des Lebens z.B. nach Schulterluxationen ("Ausrenkung des Schultergelenks") auftreten. Die Schulterluxation gehört zu den häufigsten Gelenksluxationen, betrifft meistens Männer und neigt v. a. bei jüngeren Patienten zu erneuten Luxationen nach Reposition des Gelenkes.
Diagnostik und konservative Therapie: zügig bei luxiertem Gelenk
Die Schulterluxation entsteht i.d.R. durch einen Unfall oder einen Sturz, der zu einer schmerzhaften Zwangshaltung des Gelenks mit weitgehender Bewegungsunfähigkeit führt. Nach radiologischem Ausschluss einer Fraktur sollte die Reposition unter adäquater Schmerztherapie zügig erfolgen, da es sonst zu einer Beeinträchtigung der gedehnten Blutgefäße und Nerven kommen kann.
Operative Therapie: verhindert erneute Luxationen
Bei erfolgloser konservativer Therapie oder wiederholten Luxationen sollte das Gelenk -gerade bei jungen Patienten und Sportlern - operativ stabilisiert werden.
Dabei muss die Kapsel gerafft und von der Gelenkpfanne abgerissene Weichteilstrukturen wie die Gelenklippe mit speziellen Fadenankersystemen wieder befestigt werden (Bild). Sind knöcherne Anteile vom Pfannenrand auch abgerissen, können diese zusätzlich befestigt werden.
Nachbehandlung: restriktiv
Der Eingriff lässt sich meist arthroskopisch mit kleinen Schnitten durchführen und stellt in Kombination mit einer restriktiven Nachbehandlung incl. temporärer Ruhigstellung der Schulter in einer Armtrageschlinge und gezielten physiotherapeutischen Maßnahmen wieder ein stabiles Schultergelenk her. Damit reduziert sich das Risiko einer erneuten Luxation und eines vorzeitigen Gelenkverschleißes mit Knorpelabnutzung.
Behandlung der Schultersteife (Frozen shoulder)
Bei der Schultersteife kommt es aus ungeklärter (sog. primäre Schultersteife) oder bekannter Ursache wie z.B. einem Unfall, einer Operation oder einem Schulterimpingement (sog. sekundäre Schultersteife) zu einer zunehmenden Bewegungseinschränkung der Schulter (sog. frozen shoulder). In der ersten schmerzhaften Phase der Erkrankung entzündet sich die Gelenkkapsel, in der zweiten schrumpft sie, in der dritten ist die Schulter schließlich steif aber schmerzarm und in der Heilungsphase lösen sich die Verklebungen wieder und die Beweglichkeit kommt zurück. Der gesamte Verlauf kann Monate bis Jahre dauern. Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben Frauen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr, ältere Sportler und Diabetiker.
Diagnostik: oft keine Ursache eruierbar
Bei klinischen Untersuchungen zeigt sich im Verlauf eine zunehmende Einschränkung der Beweglichkeit. Radiologisch und kernspintomographisch lassen sich Erkrankungen und Veränderungen, die zu einer sekundären Schultersteife führen, abklären. Häufig findet man aber keine adäquate Ursache.
Therapie: vom Erkrankungsstadium abhängig
Je nach Erkrankungsstadium kommen verschiedene konservative Maßnahmen wie Medikamente und Trainingsprogramme oder operative Eingriffe zum Einsatz. Im Falle einer Operation wird die geschrumpfte Gelenkkapsel „geschlitzt" und entzündliches Narbengewebe entfernt (Bild). Die Beweglichkeit wird dadurch in allen Bewegungsrichtungen drastisch verbessert.
Nachbehandlung: oft aufwendig
Nach diesem arthroskopischen Eingriff ist die Nachbehandlung oft langwierig und erfordert viel Geduld und Eigeninitiative, ohne die Schulter zu traumatisieren. Die Behandlung beginnt unmittelbar nach der Operation mit einem passiven Bewegungsstuhl und unter physiotherapeutischer Anleitung im Rahmen eines 2-5 tägigen stationären Aufenthalts.
Mit einem Schmerzkatheter wird gewährleistet, dass die Beübung der Schulter möglichst beschwerdearm durchgeführt werden kann. Durch ein spezielles angepasstes Trainingsprogramm wird schließlich die Gelenkbeweglichkeit wieder hergestellt.
Sprechen Sie uns an
Sportorthopädie Arthroskopie und reg. Gelenkchirurgie
Sekretariat
- Nachricht schreiben
- (0 80 41) 507 -12 10
- (0 80 41) 507 -12 55