Erkrankungen des peripheren Nervensystems
Zum peripheren Nervensystem werden alle Nerven und Nervenfasern gezählt, die nicht im Gehirn oder Rückenmark liegen. Diese Nerven versorgen die Muskeln, Organe, Blutgefäße und Haut mit Informationen aus dem Gehirn und leiten Sinneseindrücke an dieses weiter. Schädigungen peripherer Nerven können durch Fehlbelastung und Überlastung, Unfälle, Entzündungen, Tumore und Stoffwechselerkrankungen entstehen. Dabei kann es zu leichten und schweren, vorübergehenden oder bleibenden Ausfällen kommen. Kribbeln, Taubheit, stechende oder brennende Schmerzen sind typische Anzeichen für die sogenannte Polyneuropathie. Diese Erkrankung des Nervensystems gehört zu den häufigsten neurologischen Krankheiten des peripheren Nervensystems.
Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik
Entscheidend ist die umfangreiche, gründliche Suche nach möglichen Ursachen. Dabei kommen modernste elektrische Untersuchungen von Nerven und Muskeln zum Einsatz (Elektroneurographie und Elektromyographie). Diese elektrophysiologischen Untersuchungen werden in vielen Fällen durch eine Untersuchung des Nervenwassers (sog. Lumbalpunktion) ergänzt um eine Entzündung oder eine andere Störung des Immunsystems auszuschließen. Häufig liegt jedoch eine nicht bekannte oder ungenügend behandelte Zuckererkrankung zu Grunde. Schmerzen oder Gangstörungen bei Polyneuropathie können medikamentös oder durch Physiotherapie gebessert werden. Erst eine genaue Diagnostik ermöglicht die richtige Behandlungsentscheidung.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Wir entscheiden gemeinsam mit Ihnen, welche Behandlung für Sie die beste ist. Dabei geht es in erster Linie um die Therapie der auslösenden Grunderkrankung zum Beispiel durch eine spezielle Immuntherapie. Dazu gibt es wirksame Medikamente zur Linderung der teilweise unangenehmen Sensibilitätsstörungen.
In seltenen Fällen kann aber auch eine Nerven- und Muskelbiopsie erforderlich sein. Hierbei wird ein Teil eines Nervs am Unterschenkel (N. suralis) häufig in Kombination mit einem kleinen Stück eines Muskels entfernt. Für den Eingriff ist eine örtliche Betäubung erforderlich.
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Dr. med. Burkard Jochim
Oberarzt
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