Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen stellen eine Abnormität in der Erregungsbildung oder der Erregungsausbreitung des Herzens dar. Als Folge hiervon kommt es häufig (aber nicht notwendigerweise) zu einer veränderten Abfolge der Herzaktion - das Herz gerät aus dem Takt und schlägt dann zu schnell (= Tachykardie), zu langsam (= Bradykardie) oder unregelmäßig. Zwecks Erforschung und Therapie von Herzrhythmusstörungen hat sich mittlerweile ein eigener Wissenschaftszweig der Kardiologie ausgebildet, die Rhythmologie.

Schnelle / tachykarde Rhythmusstörungen

Tachykarde Rhythmusstörungen sind sehr häufig und reichen von einfachen und zumeist harmlosen Zusatzschlägen (Extrasystolen) bis hin zu potentiell lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen aus der Herzkammer (so genannten Kammertachykardien).

Das Vorhofflimmern ist eine der häufigsten tachykarden Rhythmusstörungen, wobei die Häufigkeit mit dem Alter zunimmt. Hierbei kommt es durch Umbauprozesse im Herzvorhof zu einer chaotischen Erregungsausbreitung. Da die Vorhofaktivität nur unregelmäßig auf die Herzkammern übertragen wird, resultiert hieraus ein unregelmäßiger Herzschlag. Man spricht in diesem Zusammenhang daher auch von einer Arrhythmie.

Die Therapieoptionen bei tachykarden Rhythmusstörungen sind sehr vielfältig und schließen sowohl Medikamente (z. b. Betablocker oder Antiarrhythmika) aber auch invasivere Therapien wie z. B. die Elektrokardioversion oder die Katheterablation mit ein.

Langsame / bradykarde Rhythmusstörungen

Bradykarde Rhythmusstörungen nehmen mit dem Alter an Häufigkeit zu, können aber durchaus auch in jungen Jahren auftreten. Ursache sind z. B. Störungen im Taktgeber des Herzens, dem so genannten Sinusknoten. Liegt dagegen eine Störung der Überleitung von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern vor, so bezeichnet man dies als AV-Block.

Bradykarde Rhythmusstörungen können asymptomatisch sein, werden also von den betroffenen Personen in diesem Fall nicht bemerkt. Fällt die Herzfrequenz jedoch zu stark ab, ist die Blutversorgung des Gehirns gefährdet. Es kommt zu Symptomen wie Schwindel oder Bewusstlosigkeit. In einem ersten Schritt wird Ihr behandelnder Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin Medikamente absetzen, die die Herzfrequenz verlangsamen, z. B. Betablocker oder Antiarrhythmika.

Führen diese Maßnahmen nicht zum Erfolg, wird in der Regel die Implantation eines Herzschrittmachers notwendig.

Diagnostik bei Herzrhytmusstörungen

kurvenaufzeichnung

Im einfachsten Fall lässt sich eine Rhythmusstörung mit einer Herzstrommessung, dem so genannten EKG, aufzeichnen. Viele Herzrhythmusstörungen sind allerdings nicht immer da, sondern treten nur selten, dann aber anfallsartig und mit heftigen Symptomen in Erscheinung, z. B. mit Herzrasen, Schwindel oder Bewusstlosigkeit. Dies erschwert die Diagnose und verzögert die Therapie. Daher stehen an unserem Hause weitere Möglichkeiten der Diagnostik zur Verfügung. Beispielsweise können wir während Ihres stationären Aufenthaltes eine Rhythmusüberwachung an einem Herzmonitor durchführen. Alternativ stehen tragbare EKG-Geräte (Holter-EKG oder Langzeit-EKG) zur Verfügung, mit denen sich ein EKG über einen längeren Zeitraum (z. B. 24 Stunden) aufzeichnen lässt. In ausgewählten Fällen muss auch die Implantation eines Ereignisrecorders diskutiert werden.

Um eine rasche Diagnose zu gewährleisten, sollten Sie bei Symptomen wie Herzstolpern, Herzrasen, Schwindel oder Bewusstlosigkeit unsere Notaufnahme aufsuchen. Zögern Sie nicht, unser kompetentes Team aus ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter:innen steht Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung.

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Katja Meyer

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