Fuß und Sprunggelenk
Die Anforderungen an unsere Füße sind enorm: Im Laufe unseres Lebens tragen sie uns zwischen 40.000 und 100.000 Kilometer weit. Da sind Probleme fast schon vorprogrammiert. Falsches Schuhwerk, angeborene Fehlstellungen, genetische Veranlagung oder eine entzündliche Erkrankung können unseren Füßen stark zusetzen.
Was wir behandeln
- Fußfehlstellungen (Hallux valgus, Hammerzehen, Knick-Senkfuß, Plattfuß)
- Verletzungen des Fußes (Knochenbrüche, Band- und Sehnenverletzungen)
- Rheumatische Entzündungen und Deformitäten
- Diabetisches Fußsyndrom
- Arthrose der Zehen-, Fußwurzel- und Sprunggelenke
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Die Aufgabe der modernen Fußchirurgie ist es, die Störungen im Bereich des Fußskelettes rechtzeitig zu diagnostizieren und durch geeignete Verfahren Fehlstellungen zu korrigieren. Ziel ist es eine normale Funktion sowie eine schmerzfreie Belastbarkeit des Fußes wiederherzustellen. Hierbei kommen sowohl offen-chirurgische Verfahren als auch minimalinvasive Verfahren (Arthroskopie) zum Einsatz.
Hallux valgus - die schiefe Großzehe
Bei der Ballenzehe, medizinisch Hallux valgus, kommt es zu einer schmerzhaften Schiefstellung der Großzehe. Zunächst wird die Fehlstellung vom Patienten nur als kosmetisch störend empfunden. Im Laufe der weiteren Entwicklung können sich jedoch Schmerzen und Entzündungen über dem Großzehengrundgelenk entwickeln. Durch die Fehlstellung wird die 2. Zehe verdrängt. Des Weiteren kann es durch ein verändertes Abrollverhalten zu Schmerzen im Mittelfußbereich über den Mittelfußköpfchen kommen. Schlimmstenfalls entsteht durch den Hallux valgus sogar eine Arthrose in der Großzehe.
Die Gründe für die Entstehung des Ballenzehs sind vielfältig: angeboren, genetisch bedingt, durch eine entzündliche Erkrankung wie Rheuma oder durch äußere Faktoren. In vielen Studien wird dem Tragen von zu engem und hochhackigem Schuhwerk eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Hallux valgus zugewiesen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Wahl der Therapie hängt vom Befund und Ihren Schmerzen ab.Die konservativen Möglichkeiten umfassen eine angepasste Schuhversorgung, die im Bereich des Vorfußes entsprechend Platz bietet. Eine weitere konservative Therapie beinhaltet die Durchführung von Fußgymnastikübungen sowie das Tragen von speziellen Bandagen und Schienen. Dadurch soll eine Stellungskorrektur bewirkt sowie ein weiteres Abweichen der Großzehe verhindert werden.
Ist der Befund zu ausgeprägt oder können die konservativen Maßnahmen keine Linderung bewirken, besprechen wir die Möglichkeit einer Operation mit Ihnen. Um aus über 100 beschriebenen Operationsverfahren die korrekte Auswahl zu treffen, muss unter anderem die für die Entstehung des Hallux valgus zugrundeliegende Ursache und die Ausprägung des Krankheitsbildes berücksichtigt werden. Ziel ist es, die ursprünglichen anatomischen Verhältnisse wiederherzustellen, so dass der Fuß wieder beschwerdefrei beansprucht werden kann.
Die Nachbehandlung
Nach der Operation tragen Sie in der Regel einen Spezialschuh für circa 6 Wochen. Nach nochmaliger Röntgenkontrolle und stabilen Knochenverhältnissen können Sie Ihren Fuß wieder voll belasten und frei bewegen.
Hallux rigidus – die schmerzhafte Arthrose im Großzehengrundgelenk
Eine Abnützung des Gelenkknopels im Großzehengrundgelenk ist eine häufige Ursache von Schmerzen im Bereich des Fußes. Eine solche Arthrose tritt bei Männern und Frauen gleichermaßen häufig auf, im Unterschied zur krummen Großzehe („Hallux valgus“), die vor allem Frauen betrifft. Die Erkrankung kommt nicht nur bei älteren Menschen, sondern auch bei jungen Erwachsenen vor. Meist ist die Ursache unklar. In einigen Fällen ist eine Vorschädigung durch einen Unfall nachweisbar. Folgen dieser Erkrankung sind Bewegungseinschränkungen und Schmerzen.
Unsere Behandlungsmethoden
Im Frühstadium der Erkrankung hilft ein krankengymnastisches Aufdehnen der geschrumpften Gelenkkapsel. Auch kann eine Schuhzurichtung mit Sohlenversteifung und Abrollsohle oder eine Einlage mit entsprechender Versteifung (sog. „Rigidusfeder“) eine gewisse Entlastung bringen. Führt dies nicht zu ausreichender Besserung, raten wir unseren Patienten zu einer Operation.
Bei beginnender Arthrose ist das Gelenk oft noch zu erhalten. Es reicht, die störenden knöchernen Anbauten zu entfernen und die geschrumpfte Gelenkkapsel zu erweitern, so dass die Beweglichkeit deutlich verbessert wird. In einzelnen Fällen kann es auch sinnvoll sein, den Druck auf das Gelenk zu entlasten, indem der 1. Mittelfußknochen verkürzt wird. Ist eine zusätzliche Schiefstellung der Zehe vorhanden, so wird diese dabei ausgeglichen. Es sind viele weitere Operationsverfahren bekannt, welche eine gewisse Linderung der Beschwerden erbringen können.
Bei älteren Menschen kann auch eine Knochenscheibe aus dem Gelenk entfernt werden, was wieder zu einer guten Beweglichkeit führt. Jedoch fehlt dann häufig das kraftvolle Abstoßen der Großzehe.
Die Nachbehandlung
Bei jüngeren Patienten raten wir häufig zu einer Versteifung des Großzehengelenks. Um dann eine möglichst rasche Vollbelastung nach der Operation zu ermöglichen, haben wir in Bad Abbach eine spezielle Platte mit besonders hoher Stabilität entwickelt und bereits bei über 100 Patienten erfolgreich eingesetzt. Die Patientenzufriedenheit nach diesem Eingriff ist sehr hoch. Eine Befragung unserer Patienten ergab, dass über 90% sich erneut operieren lassen würden.
Weitere Infos finden Sie auf unserer Universitätsseite
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