#ichgehöredazu - Weltgesundheitsorganisation widmet den 03. März der verbesserten Hörversorgung
Die WHO initiiert jährlich den Welttag des Hörens um sich gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten sowie der Hörsystem-Industrie für Hörgesundheit und eine verbesserte gesundheitliche Aufklärung einzusetzen.
„Das Ohr ist der Weg zum Herzen“ - was die französische Schriftstellerin Madeleine de Scudéry aus dem frühen 17. Jahrhundert, dass das gesprochene Wort Menschen ganz besonders bewegen kann. Aber was ist, wenn das für die Meisten selbstverständliche Zuhören aufgrund eines Hörverlustes schwerfällt oder eine angeborene Schwerhörigkeit das Leben beeinträchtigt?
„Patientinnen und Patienten melden sich bei uns meist mit ersten Anzeichen eines Hörverlustes und auf Empfehlung Ihres Hausarztes. Dabei sind die Symptome sehr verschieden“ erklärt Dariusz Guszkiewicz, Praxisleiter der HNO-Praxis im Asklepios MVZ Vorpommern. Zu den Symptomen gehören Ohrgeräusche, Schwindelanfälle oder Gleichgewichtsstörungen aber auch ein schnelleres Ermüden, da mehr Konzentration auf das Hören angewandt werden muss. „Ca. jeder 7. Erwachsene leidet an einer Schwerhörigkeit und ab dem 65. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit zu erkranken auf 50% an“ berichtet der HNO-Facharzt. „Und trotzdem erleben wir in der Praxis immer wieder, dass sich Patientinnen und Patienten die Schwächung des Hörvermögens schwer eingestehen können.“ An dieser Stelle greift auch das Motto der WHO zum Welttag des Hörens: „Changing mindsets: Let’s make ear and hearing care a reality for all!“ mit dem Ziel, Vorurteile, Stigmatisierung und falsche Vorstellungen bezüglich eines Hörverlustes abzubauen und so einen leichten Zugang zu Therapie und somit einer neuen Lebensqualität sicherzustellen.
Von Hörrohren zu High-Tech-Geräten
Bereits zu Lebzeiten von Madeleine de Scudéry im 17. Jahrhundert gab es Hörrohre, die als erste Hörhilfen Geräusche um bis zu 30 Dezibel verstärkten. Mit der Erfindung der Telefontechnologie ging es dann mit der Entwicklung von Hörverstärkern rasant weiter, sodass schon um 1900 erste serienreife Hörgeräte produziert wurden. Allerdings waren Größe und Gewicht von bis zu 12 kg keine umfassende Erleichterung. Es dauerte nochmal um die 60 Jahre bis erste Modelle der heute bekannten Hörgeräte erfunden wurden, die hinter dem Ohr getragen werden. HNO-Arzt Guszkiewicz ermutigt: „Mittlerweile werden winzige Computer in den Hörgeräten verbaut, sodass sogar die Hörfähigkeit stark schwerhöriger Patientinnen und Patienten verbessern werden kann. Heutzutage verschwinden diese im Ohrkanal oder diskret hinter dem Ohr und sind für Dritte kaum sichtbar, teilweise sogar per App steuerbar.“
Tipps für eine bessere Hörgesundheit
Nicht nur der physische Einfluss des Hörvermögens steht im Fokus der Experten, auch die psychische Komponente verdient mehr Aufmerksamkeit. Symptome wie Stress, Tinnitus oder Schlafmangel belasten Betroffenen ebenso schwer und ziehen einschneidende Folgen mit sich, wie etwa ein sinkendes Selbstwertgefühl oder ein steigendes Risiko für Depressionen.
„Wir sollten jeden ermutigen, wie auch in allen anderen Lebensbereichen, die (Hör-)Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen“ ermutigt HNO-Praxisleiter Guszkiewicz. Die WHO und ihre Partner appellieren daher, das Hörvermögen eigenmächtig zu schützen und sich im Fall einer bereits vorhandenen Schwerhörigkeit ohne Bedenken oder Scham Hilfe zu erbitten. Vor allem für Ü-50-Jährige, bei denen sich altersbedingt das Gehör oft nach und nach und zum Teil unbemerkt verschlechtert, fordert die Initiative deshalb, dass ein regelmäßiges Hörscreening durch HNO-Ärzte als reguläre Vorsorgeleistung der gesetzlichen Krankenkassen neu aufgenommen wird.
Dariusz Guszkiewicz hält anlässlich des Welttages des Hörens Tipps bereit, wie man sich aktiv um seine Hörgesundheit kümmern kann:
1. Verwenden Sie in lauten Umgebungen (ab 85 Dezibel) Ohrstöpsel oder Ohrschützer.
2. Verringern Sie die Lautstärke Ihrer Kopfhörer. Ein Richtwert kann sein, dass Sie die Lautstärke nicht auf mehr als zwei Drittel der Lautstärkekapazität der Kopfhörer einstellen.
3. Trocknen Sie Ihre Ohren nach dem Duschen oder Schwimmen, um das Ohr vor möglichen Infektionen zu schützen.
4. Reinigen Sie Ihre Ohren nicht mit Wattestäbchen, da das Ohrenschmalz für die Gesundheit der Ohren wichtig ist und ebenso vor Infektionen schützt.
5. Tragen Sie bei kaltem Wetter Mützen oder Ohrenschützer, da sich Temperaturen ab weniger als 15 Grad Celsius negativ auf das Ohr auswirken können, indem z.B. das Knochenwachstum im Gehörgang erhöht wird und so das Risiko für einen Hörverlust steigt.
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