Neue Hoffnung für Parkinson-Patientinnen und Patienten
Anlässlich des Welt-Parkinson-Tages beleuchtet Neurologin Nicole Rühle, Oberärztin aus der Asklepios Klinik Pasewalk, die zweit häufigste neurologische Erkrankung und blickt mit Optimismus in die Zukunft. Interessierte haben ab sofort bis Ende des Monats die Möglichkeit, sich mit ihren Fragen in einer digitalen Sprechstunde an die Neurologin zu wenden.
Die zunächst als Schüttellähmung bekannte Erkrankung erhielt den Namen durch den englischen Arzt James Parkinson, der vor über 200 Jahren die Symptome erstmals einer Krankheit zuordnete. Ihm zu Ehren finden jährlich an seinem Geburtstag am 11. April der Welt-Parkinson statt. Ziel ist es, Aufmerksamkeit auf die Erkrankung zu lenken und zu informieren. 400.000 Betroffene leiden in Deutschland an Morbus Parkinson – damit ist Parkinson nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Das Risiko an dem tückischen Leiden zu erkranken, liegt bei Männern mit 2 % etwas höher als bei Frauen (1,3%). „Die Anzahl der Erkrankten erhöhte sich weltweit in den letzten knapp 5 Jahren um nahezu das 3-fache“ erklärt die Neurologin Rühle, Oberärztin der Klinik für Neurologie an der Asklepios Klinik Pasewalk. Der Grund dafür sei nicht zuletzt das höhere Durchschnittsalter der Bevölkerung. Aber auch Umweltfaktoren trügen laut aktueller Erkenntnisse aus Studien dazu bei. „Meist wird Parkinson zwischen dem 55. und dem 60. Lebensjahr diagnostiziert, bei jedem zehnten Patienten sogar vor dem 40. Lebensjahr.“
Besonders tückisch ist dabei die schleichende Entwicklung der Erkrankung: Es ist bekannt, dass bereits Jahre vor dem Ausbruch betroffene Nervenabschnitte Veränderungen aufweisen. Einseitige Schulterschmerzen, Riech- und Sehstörungen, vermindertes Mitschwingen der Arme beim Gehen und/oder eine Verschlechterung der Feinmotorik sowie Störungen im REM-Schlaf-Verhalten, können als sehr frühe Anzeichen wahrgenommen werden. „Bei der Diagnose helfen neben den Beschreibungen des Betroffenen besonders auch Beobachtungen von Angehörigen, die die ersten klinischen Zeichen oft zuerst entdecken“ führt die Oberärztin weiter aus. Laut der Rostockerin gehören typischerweise Zittern, der sogenannte Tremor, aber auch Bewegungsstörungen wie Steifheit, verlangsamte Bewegungen und Gleichgewichtsstörungen zur Symptomatik. Meist beginnen diese einseitig und werden im Verlauf ausgeprägter bis sie den Alltag und die Selbstständigkeit der Patientinnen und Patienten stark beeinträchtigen. Zusätzlich können das sogenannte Freezing und Festinationen, also das Einfrieren von Bewegungen und des Gehens mit dann auch erhöhter Sturzgefahr, Probleme beim Sprechen und Schlucken aber auch Schlafstörungen, Depressionen bis letztlich hin zur Demenz auftreten. Die Symptome sind also vielfältig, ebenso auch die Diagnostik, wobei klinische Untersuchungen und die Bildgebung die zentrale Rolle spielen.
Die mehrwöchige Parkinsonkomplexbehandlung ist ein wichtiges Instrument, um die medikamentöse Therapie von Patientinnen und Patienten zu optimieren und zeitgleich unter intensiver therapeutischen Beübungen die Symptome und Beweglichkeit zu verbessern und die Bewältigung von Alltagssituationen zu erleichtern um eben auch längst möglich die Selbstständigkeit der Patientinnen und Patienten zu unterstützen.
„In der stationären Komplexbehandlung liegt der Fokus auf eine multimodale Verbindung aus medikamentöser Therapie sowie Elementen aus Physiotherapie und Ergotherapie, Neuropsychologie sowie Logopädie und aktivierend-therapeutischer Pflege. So individuell wie die Symptome und der Schwergrad der Erkrankung bei Betroffenen sind, so individuell wird der jeweilige Therapieplan erstellt“ erklärt die Neurologin.
Neue Hoffnung für austherapierte Patientinnen und Patienten
Auch wenn Parkinson die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigt, ist die Lebenserwartung weitgehend normal. Allerdings gilt die Krankheit derzeit als unheilbar und so lässt sich auch trotz der großen Fortschritte in der Forschung das Fortschreiten der Erkrankung bislang nicht vollständig aufhalten. Oberärztin Rühle: „In der Wissenschaft stehen insbesondere die Früherkennung und Alternativtherapien im Fokus. Ziel ist es, die Krankheit frühestmöglich zu erkennen um rechtzeitig begleitende Therapien einzuleiten. Laut der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen wecken vielversprechende neue molekulare und genetische Methoden Hoffnung für die Betroffenen, um Parkinson zu verzögern oder in Zukunft vielleicht sogar zu heilen.“
Die Oberärztin Nicole Rühle kam zeitgleich mit Chefarzt Hans-Michael Schmitt zu Beginn des Jahres nach Pasewalk, um in der Klinik für Neurologie Patientinnen und Patienten unter anderem im Rahmen der Parkinsonkomplexbehandlung zu unterstützen. Die Facharztausbildung absolvierte die Neurologin an der Universitätsmedizin in Rostock. In der zehnjährigen Tätigkeit an der Universität legte Rühle ihren Schwerpunkt auf die neurologische Intensivmedizin und Neuropalliation. Außerdem etablierte die Oberärztin dort den ersten Neuropalliativ- und Schmerzkonsildienst.
Anlässlich des Welt-Parkinson-Tages bietet Oberärztin Fr. Rühle Interessierten eine digitale Sprechstunde an. Rund um das Thema können sich Interessierte bis Ende April per Mail an presse.pasewalk@asklepios.com oder per Instagram @asklepios_klinik_pasewalk melden und ihre Fragen an die Oberärztin stellen.
Kontakt
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (3 97 3) 23 - 1813
E-Mail: presse.pasewalk@asklepios.com
24-Stunden-Rufbereitschaft der Pressestelle in Hamburg: (040) 1818-82 8888.