Hebammen und Gynäkologen üben gemeinsam Notfälle im Kreißsaal
Anfang des Jahres besuchte das Team S.A.V.E. mit Experten des Hamburger Institutes für Notfallmedizin bereits die Notaufnahme der Asklepios Klinik Pasewalk, um mit dem Team für Ernstfälle zu trainieren. Aber nicht nur in der Notaufnahme werden regelmäßig Notfälle simuliert, seit 2017 nehmen Hebammen, Gynäkologinnen und Gynäkologen, Kinderärzte und –ärztinnen sowie Anästhesiepersonal am S.A.V.E. Teamtraining im Pasewalker Kreißsaal teil. So ging es auch in dieser Woche darum, einen kühlen Kopf in schwierigen Situationen zu bewahren.
Um die 400 Neugeborene kommen in der Asklepios Klinik Pasewalk jährlich zur Welt - ein freudiges Ereignis für die frischgebackenen Mütter und deren Familien und Freunde. Die Babys werden dabei zu jeder Tages- und Nachtzeit geboren - sie interessieren sich nicht dafür, ob Wochenende oder Feiertag ist. Die meisten Hebammen in der Pasewalker Asklepios Klinik haben bereits mehrere Hundert Geburten begleitet und sind somit im Umgang mit unterschiedlichen Geburtssituationen sehr erfahren. „Glücklicherweise kommt es nur sehr selten zu geburtshilflichen Notfällen, allerdings müssen dann in kürzester Zeit Entscheidungen getroffen und trotz des hohen emotionalen Stresses präzise umgesetzt werden“ erklärt Nicola Scharf, Leitung des Formats S.A.VE. „Um in einem solchen Fall optimal zu agieren, muss jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin im Kreißsaal auch nachts um 4 Uhr eine Gefährdung von Mutter oder Kind erkennen und sicher beherrschen, denn das Kind kann eine echte Notsituation nur wenige Minuten unbeschadet tolerieren, es geht ganz konkret um Leben oder Tod.“
Über 17.500 Schulungsstunden und ca. 900 geschulte Mitarbeiter in 78 Schulungen – das ist das Fazit aus über sechs Jahren Asklepios S.A.V.E.-Programm in den 13 Kreißsälen des Asklepios Konzerns. „Sicher Arbeiten – Vertrauen Erhalten“ ist ein interdisziplinares Format, um mögliche kritische Geburtsverläufe konsequent aufzuarbeiten. Neben dem Skillstraining am Institut für Notfallmedizin in Hamburg mit dem Schwerpunkt auf der Vermittlung von theoretischem Wissen und handwerklichen Fertigkeiten, trainieren die bestehenden Teams vor Ort in den Kreißsälen in ihrer realen Arbeitsumgebung. Die Simulation der Notfälle legt ein - besonderes Augenmerk auf der interdisziplinären Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb der Teams. Ebenso wie in der Notaufnahme erfolgt die realitätsnahe Simulation von Notfällen von der Schulterdystokie, über eine Eklampsie und einer vorzeitigen Plazentalösung bis hin zum Notkaiserschnitt und sogar einer Reanimation im Kreißsaal. In der anschließenden Nachbesprechung werden die Abläufe anhand von Kameraaufnahmen mit Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen analysiert und gemeinsam auf Verbesserungspotentiale hin überprüft. Das gemeinsame Ziel ist, auch erfahrenen Mitarbeitenden nachhaltig, für noch nie erlebte Szenarien eine Handlungssicherheit zu geben.
Die Resonanz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende des Trainingstages war einstimmig positiv: „Wir empfinden die regelmäßigen Übungen in Hamburg und ganz besonders hier vor Ort als wertvoll, um gerade in schwierigen Situationen die Kommunikation präzise und direkt zu gestalten und so auch unter Druck schnell handeln zu können. Man wird durch die Simulation schnell in eine realitätsnahe Situation versetzt und handelt tatsächlich wie in einem echten Notfall“ berichtet leitende Hebamme Simone Hanel.
Internationaler Hebammentag
Seit 1991 wird jedes Jahr am 05. Mai der internationale Hebammentag begangen, um Hebammen und ihre wertvolle Arbeit zu ehren. Die berufliche Situation vieler Hebammen, insbesondere im ambulanten Bereich hat sich mit den steigenden Kosten der Berufshaftpflichtversicherungen stark verschlechtert. Die Hebammen der Asklepios Klinik Pasewalk sind fest in der Klinik angestellt. Dies ist in Deutschland eher die Ausnahme. Zudem sind die Mitarbeiterinnen neben ihrer Tätigkeit im Kreißsaal auch auf der geburtshilflichen Station tätig und übernehmen Vorbereitungskurse und Info-Abende. „Wir sehen diese Verbindung von unterschiedlichen Einsatzgebieten als großen Vorteil an, denn die Patientinnen lernen so die Hebammen früh kennen und werden während des gesamten Aufenthaltes oft von bekannten Gesichtern betreut“ erklärt Annalena Hallenberger, Geschäftsführerin der Asklepios Klinik Pasewalk. „Unsere Hebammen leisten eine großartige Arbeit, die wir sehr zu schätzen wissen. Die Mitarbeiterinnen füllen die Geburtshilfe mit Leben und sorgen mit der Leidenschaft für ihren Beruf dafür, dass die Patientinnen sich wohlfühlen können und die Geburt positiv erleben“ so Hallenberger anlässlich des internationalen Hebammentages.
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