Roundnet – wie gesund ist das Sommertrendspiel?

An warmen Frühlings- und Sommertagen ist diese Disziplin aus Gärten und Parks kaum noch wegzudenken: Roundnet, auch bekannt als Spikeball, gilt als DER Outdoor-Trendsport – inzwischen gibt es in vielen Vereinen sogar eigene Roundnet-Abteilungen. Doch wie ist der Teamsport eigentlich aus medizinischer Sicht zu bewerten?

Roundnet Spiel Outdoor Trend
Roundnet gilt als DER Outdoor-Trendsport. © iStock

Roundnet stammt ursprünglich aus den USA. Der Trendsport wurde bereits 1989 erfunden, trat seinen Siegeszug hierzulande allerdings erst in den letzten Jahren an. Sofern Sie noch nie von der Disziplin gehört haben: Die Regeln sind recht simpel, das Setting ist übersichtlich. 

  • Vier Personen bzw. zwei Mannschaften platzieren sich um ein auf einem runden Rahmen gespanntes Netz. 
  • Ziel des 360-Grad-Spiels ist es, einen kleinen Ball so auf das Netz zu schmettern, dass das gegnerische Team diesen nicht zurückspielen bzw. abwehren kann und er den Boden berührt. 
  • Gespielt wird nach Punkten. Ein Satz endet, wenn ein Team elf, 15 oder 21 Punkte erreicht hat.
  • Beim Aufschlag stehen sich die Teams in einer X-Formation jeweils gegenüber.
  • Gespielt werden darf der Ball nach der Angabe mit Hand, Kopf, Fuß oder anderen zur Verfügung stehenden Körperteilen – und das in jedwede Richtung. Nur eines ist nicht erlaubt: Der Ball darf nicht gefangen werden.  
  • Jedes Team hat bis zu drei abwechselnde Ballberührungen, um den Ball auf das Netz zurückzuspielen. Gelingt dies, wechselt der Ballbesitz. 
  • Einen Punkt erzielt eine Mannschaft, wenn das gegnerische Team den Ball mit seinen drei Ballberührungen nicht wieder auf das Netz spielen kann. 
  • Fairplay ist entscheidend, da es keinen Schiedsrichter gibt. 

Detaillierte Infos zum Regelwerk sowie ein entsprechendes Tutorial gibt es auf der Homepage des Vereins Roundnet Germany E. V.

Gesund oder gefährlich?

Was man bei allen Spieler:innen beobachten kann: Der Spaßfaktor bei Roundball ist extrem hoch! Und auch aus medizinischer Sicht bietet der Outdoor-Trend nennenswerte Vorteile: Das Spiel lebt von Geschwindigkeit und Dynamik, aber auch von Augenmaß und Strategie. Es schult die Koordination, die räumliche Wahrnehmung und die Reflexe der Spieler:innen. Wer flink auf den Beinen ist und gleichgesinnte Gegner:innen findet, kommt beim Roundnet-Spielen schnell ins Schwitzen. Weitere Pluspunkte: Man spielt an der frischen Luft und betreibt einen Mannschaftssport. Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass Teamsportarten im Gegensatz zu Individualsportarten einen lebensverlängernden Effekt haben. Entscheidend dafür ist offenbar die soziale Interaktion – insofern punktet Roundnet auch hier.

Vorsicht ist geboten

Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings ein gewisses Verletzungsrisiko. Auf unebenem Boden wie einer Rasenfläche ist es schnell passiert: Man tritt in eine Kuhle, knickt um und stürzt. Verletzungen der Sehnen, Bänder, am Knöchel, im Knie, am Ellenbogen oder in der Schulter können die Folge sein. Ebenfalls nicht zu unterschätzen: Es kann zum Zusammenprall zwischen den Aktiven kommen, auch dabei können Verletzungen entstehen. 

Bei Roundnet gilt also wie bei fast allen Sportarten: Man sollte auf die Gefahrenpotenziale achten und das Netz beispielsweise auf einem möglichst ebenen Untergrund aufstellen. Ansonsten gilt: Erlaubt ist bei diesem Trendsport, was Spaß macht. Insofern ist es kein Wunder, dass Roundnet hierzulande mehr und mehr Fans gewinnt.

Herzlichst Ihr 

Michael Hoffmann

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